Bei der Umstellung von beschlagenen Pferden auf Barhuf gibt es einige Dinge zu beachten.

Als aller erstes muss sich der Besitzer im Klaren sein, dass sein Pferd für die Umstellung Zeit benötigt. 

Die Umstellung muss so schonend wie möglich erfolgen. Eisen abnehmen und das Pferd nutzen wie bisher funktioniert nicht. Der Huf benötigt Zeit um sich wieder zu regenerieren. Ein Beschlag, vorallem wenn er aufgebrannt wurde, mindert die Qualität des Hornes. Die Nagellöcher nehmen zusätzlich Stabilität aus der Hufwand und neigen zudem zum Ausbrechen.

Zudem muss sich das Pferd wieder daran gewöhnen, Steinchen und Unebenheiten im Boden zu fühlen. 

Wenn wir uns als Menschen entschließen würden, ab sofort nur noch barfuß durch die Gegend  zu laufen, brauchen wir Zeit bis sich unsere Füße daran gewöhnt haben. Zudem muss sich erst Hornhaut auf unseren Fußsohlen bilden. Auch ein Pferd muss sich wieder daran gewöhnen und das Horn muss erst wieder aushärten und sich erholen.

Bei einer Umstellung gehe ich wie folgt vor:

Das Eisen sollte zu diesem Termin abgenommen werden, an dem auch ein Neubeschlag notwendig ist.  Eisen abzunehmen von einem Pferd, das erst vor 4 Wochen beschlagen wurde macht keinen Sinn und ist kontraproduktiv. An diesem Termin werden nur die Eisen abgenommen, wenn nötig der Strahl geschnitten und der Huf nur soweit bearbeitet, dass kein oder möglichst geringes Ausbrechen der Nagellöcher erfolgen kann.

Der nächste Termin ist dann bereits nach 4 Wochen wieder fällig. Hier werden wir die ersten Korrekturen, die richtige Stellung und das erste richtige Bearbeiten vornehmen.

Die weiteren Termine werden dann individuell, je nachdem wie das Pferd reagiert, vereinbart.